Modell-Kapitäne entern "Elbe 1"

Freitag um Mitternacht begann auf einem Parkplatz in Bochum die Reise der Modellbauer aus Langendreer zur Insel Helgoland. Falko Dorn von den "RuhrPiraten" hatte die Fahrt mit viel Arbeit und Liebe organisiert. Ein Bekannter, von Beruf Busfahrer, hatte sich um Beschaffung des Busses bemüht und steuerte ihn auch selbst. So kamen Kapitäne aus allen Teilen Deutschlands zum Teil mit Familie und Freunden zu diesem Event zusammen. Um die 40 Personen fuhren mit dem Bus vom Ruhrgebiet, der Rest traf auf eigene Initiative in Cuxhaven ein und gesellte sich am Treffpunkt "Alte Liebe" dazu. Insgesamt machten sich 73 Personen auf die Abenteuerreise.

"Das Ziel ist der Weg" (wie schon Konfuzius bemerkte oder wer auch immer)

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So war der Clou der Reise nicht der nach Helgoland übliche Weg mit dem Katamaran oder dem Seebäderschiff, sondern der Organisator hatte das alte Feuerschiff "ELBE 1" gechartert. Das Schiff liegt restauriert und von einem Verein zur Erhaltung als Museumsschiff betrieben, an der "Alten Liebe" in Cuxhaven. Da kann es besichtigt werden und von dort wird es auch zu Helgoland- und anderen Reisen verchartert. Und das ist natürlich für einen "Möchtegern Seebären" das Größte, mit einem alten Schiff eine Fahrt zu unternehmen.

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Daher waren auch die Ümminger Hobbykapitäne mit Begeisterung fast vollzählig dabei. Treffpunkt war ein Parkplatz in Bochum Riemke. Der liegt in der Nähe der Autobahn, so dass der Bus von Schwerte kommend nur einen kleinen Abstecher machen musste. Am Rasthof "Dammer Berge" absolvierte der Fahrer seine vorgeschriebene Pause und hier war auch Treffpunkt mit weiteren 4 Teilnehmern. Weiter ging es durch das schlafende Niedersachsen in Richtung Küste. Auch für die Reisenden eine Gelegenheit noch eine Mütze Schlaf zu nehmen, denn die Fahrt war noch lang. Um 5:30 Uhr wurde dann das Ziel Cuxhaven erreicht. Am Aussichtspunkt "Alte Liebe" war jetzt Warten angesagt, denn wir kamen viel zu früh. Der Bus war viel besser als vermutet durch Baustellen oder ähnliche Ärgernisse gekommen und hatte daher den Zeitvorsprung. Doch auch die Warterei war nicht weiter tragisch denn auf dem Wasser war ja schon so einiges los. Da waren schon Containerfrachter auf dem Weg nach Hamburg, Fischer auf der Rückfahrt vom Fang oder die quirligen Lotsenboote zu beobachten. So wurde die Zeit nicht lang und nach und nach traf auch der Rest der Teilnehmer ein.

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Und dann war es soweit, die Besatzung der "ELBE 1" trat den Dienst an und kurze Zeit später öffnete sich das Tor zum Pier. Nun gab es kein Halten mehr, das Schiff wurde geentert. Jeder wollte einen guten "Schauplatz" erwischen. Denn schon das Ablegen des alten Schiffes ohne moderne Hilfsmittel wie Seitenstrahlruder war interessant zu beobachten. Doch souverän meisterte die Mannschaft das Manöver und flott war der Hafen verlassen Richtung Helgoland. Auch die Sonne hatte sich durch die Wolken gekämpft es wurde schön. Und um das vorwegzunehmen, die Gute ließ uns auch auf der ganzen Tour nicht im Stich. Es war bis auf ein wenig Stippregen am Sonntagvormittag und einen kräftigen Schauer um die Mittagszeit, beide Tage herrlichstes Wetter, was bei manchen Teilnehmern ein Indianer-ähnliches Aussehen hervorrief.

Die Fahrt mit dem Feuerschiff war fast 5 Stunden lang, denn wie bereits erwähnt "der Weg war ja das Ziel". Nach Helgoland fahren kann jeder, aber mit so einem tollen Schiff nicht! So hatten alle genug Zeit die "ELBE 1" gründlich zu erkunden und nach Herzenslust Leiter auf- und Leiter abzusteigen. Oder auch in der Sonne zu relaxen. Oder auch in der Kantine einen Kaffee oder ein Bierchen zu trinken. Zum Mittagessen hatte die Kombüse Spaghetti mit Soße bereitet, was auch von den Meisten gern angenommen wurde. So verging die Fahrt wie im Flug und der "Rote Felsen" kam in Sicht. Die Reede war schon von den Ausflugschiffen bevölkert. So bekamen wir einen Sonderliegeplatz am Ölpier des Inselkraftwerks, ganz in der Nähe der Jugendherberge. Dort sollten wir dann auch die Nacht verbringen. Wieder ein interessanter Punkt, das Anlegen des Schiffes zu beobachten. Auch das war für die Mannschaft eine Routinesache und schnell war die Gangway gelegt, wir konnten von Bord gehen.

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Der Weg zur Unterkunft war nicht weit, schnell wurde eingecheckt, die Zimmer verteilt und eingeräumt. Viel Platz war ja nicht, 6 Mann mit Gepäck auf 15 Quadratmeter, aber jeder hatte sein Bett und der Preis spielte ja auch eine Rolle. Und dann für eine Nacht, kein Problem. Kurz frisch gemacht und auf zur Eroberung des Ortes.

Helgoland-Ort war schon ganz in der Hand der Tagestouris die mit prall gefüllten Einkaufsbeuteln durch die Gegend zogen. Wir hatten uns erstmal auf einen Kaffee in der Nähe des Anlegers platziert und besahen uns das Geschehen aus sicherem Abstand. Wir hatten ja viel Zeit. Ganz in der Nähe war der Abfahrtsort der "Inselbahn" welche geführte Touren durch das Oberland anbot. Etwas müde und fußlahm vereinbarten wir mit dem Fahrer eine Sonderfahrt und das hat sich dann wirklich gelohnt. Wir bekamen einen tollen Überblick über die Geschichte der Insel und vieles andere mehr.

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Die Fahrt ging über das gesamte Oberland und wurde durch eine Fußerkundung zum "Lummenfelsen" und der "Langen Anna" dem Wahrzeichen der Insel unterbrochen. Es war schon sehr interessant mit eigenen Augen zu sehen was eigentlich schon durch Fernsehberichte oder ähnliches bekannt war.

Nach diesem Ausflug wurde es schon Zeit zur Herberge zurückzukehren denn dort war für den frühen Abend ein Grillabend an Stelle des Abendessens geplant.

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Der Grill stand in der Mitte eines mit Baumstämmen gesäumten Rundes und hatte gigantische Ausmaße. Das war allerdings bei über 70 hungrigen Bootsmännern und Bootsfrauen auch nötig. Im Rund war nicht Platz genug für alle; so wurden noch weitere Sitzgelegenheiten herangetragen um auch jedem ein Plätzchen zu bieten. In Windeseile waren die Würstchen gegrillt und verzehrt und auch das Bier schmeckte. Natürlich auch andere Getränke ( Zollfrei eingekauft). Es war eine schöne harmonische Stimmung mit welcher der Tag ausklang. Und über den Deich schaute die Elbe 1 herüber.

Der nächste Morgen begann mit der "Schlacht am Frühstücksbüffet". Anscheinend waren nur Frühaufsteher mit von der Partie. Schon vor 7.00 Uhr traf sich die erste Runde auf den Bänken vor der Herberge zum Morgenplausch - alle schon fertig geduscht und angezogen. Nur der Frühstücksraum war erst ab 8.00 Uhr geöffnet.

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Der Andrang war entsprechend groß und es dauerte schon ein Weilchen bis jeder sein Brötchen und Zutaten hatte. Aber dafür war es reichlich und lecker. Allerdings der Kaffee... Man konnte reichlich Milch reinschütten, dann war der Boden der Tasse nicht mehr sichtbar. Doch wenn das Alles war! Auf jeden Fall gab es nichts zu meckern. Es war eben eine Jugendherberge und kein Strandhotel! Nach dem Frühstück wurde ausgecheckt und das Gepäck auf das Schiff verbracht. Nun war wieder Freizeit bis 13:00 Uhr. Schnell in den Ort, die Tagestouris waren noch nicht da, also konnte man noch in Ruhe einen ordentlichen Kaffee trinken, seine Resteinkäufe erledigen und eventuelle entschwundene Bestände auffüllen. Eine schöne Spazierwanderung zum großen Hafen brachte uns dann auch in die Nähe des DGzRs Rettungskreuzers "Herrmann Marwede" und auch ein Zollkreuzer wurde Opfer der Digitalkamera.

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Um 13:00 Uhr wren alle wieder am Schiff wo die Kombüse eine leckere Erbsensuppe bereithielt. Auch diese wurde gern angenommen denn Seeluft macht ja hungrig.

Um 14:00 Uhr ertönte das Kommando "Leinen Los", Abschied von Helgoland.

Schade, es war doch wider (mein) Erwarten ein sehr schöner Aufenthalt auf der Insel gewesen. Doch Alles hat einmal ein Ende und es standen ja noch ein paar Stunden Seefahrt bevor. Jetzt gab sich auch der Wind die Ehre und ließ das Schiff ein wenig rollen und stampfen, aber nur leicht. Einige Kollegen hätten wohl gern etwas mehr davon gehabt. Auf dem Schiff sah es aus wie auf einem Kreuzfahrtschiff. In allen Ecken lagen Menschen in der Sonne, auf Stühlen oder auf dem blanken Deck. Es fehlten nur noch die Stewardessen mir den kühlen Drinks.

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Doch wie es so spielt, irgendwann ist Alles mal zu Ende und soh erreichten wir gegen 18:30 Cuxhaven und damit das Ende des Törns. Der Schiffsverkehr wurde heftiger und von hinten kam noch ein Katamaran angefegt. Der brachte die Tagestouristen von Helgoland nach Cux und dann weiter nach Hamburg.

Als die "ELBE 1" in den Hafen einfuhr, lag der Kat schon wie ein Tiger auf der Lauer um seinen Weg fortzusetzen und kaum war Platz jagte er auch schon wieder los.

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Eigentlich hätte man noch Stunden sitzen können um das Getümmel von großen und kleinen Schiffen zu beobachten, doch der Bus kam und wir hatten ja noch einen langen Weg vor uns. Die in Cuxhaven dazugestoßenen Exkursions-Teilnehmer verabschiedeten sich und wir bestiegen den Bus Richtung Ruhrgebiet. Die Rückfahrt verlief ereignislos schnell, die Autobahn war frei, keine Staus oder Unfälle. In der Raststätte "Dammer Berge" dann die halbstündige Zwangspause, hier verließen uns auch die vier Zugestiegenen. Weiter ging es Richtung Bochum wo wir dann um 23:30 Uhr eintrafen. Die Schwerter Teilnehmer hatten nun noch eine knappe Stunde zu fahren, wir waren aber wieder Daheim.

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Man kann sagen das diese Tour hervorragend geplant und durchgeführt war. Es hat alles geklappt und die kleinen Pannen beim Essen sind nicht der Rede wert (zumal der Planer darauf ja auch keinen Einfluss hatte). Es war eine runde Sache und ich glaube alle freuen sich schon auf die nächste Tour, deren grober Plan ja schon steht.

Falko: DANKESCHÖN

Und auch an alle anderen Teilnehmer. Es war einfach geil!!

Hans-Jochen Heynen


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