6. Bastelabend

Heute gab es wieder pure Bastelei zu erledigen: Es geht ans Einpassen und Anbringen der umlaufenden Decksauflage. Gleichzeitig stützt diese Leiste die seitlichen Rumpfplanken an ihrem oberen Ende.
Vorab sei darauf hingewiesen, dass das Biegen der 4mm-Vierkantleisten im Bug- und Heckbereich schon recht extrem ist. Wer diese Biegearbeiten scheut, kann alternativ auch später ab Spant 12 bis zum Vorsteven, sowie im Heck vom Steven zum Spant 0, nach dem Anbringen der Seitenplanken Balsaklötze einpassen, die diese Aufgaben übernehmen.

Aber zum Thema: Wir arbeiten auf jeder Seite mit getrennten Bug- und Heckleisten, die sich mittig auf Spant 8 treffen und dort gemeinsam auf den Spant geleimt sind. Dies ist deshalb kein Problem, da dieser Bereich keinerlei Biegung aufweist, und die Leisten "von selber" passen.
Das Biegen an Bug und Heck erfolgt mit gewässerten Leisten, die dann vorsichtig mit viel Gefühl über die Spanten zum Steven gebogen werden. Für das Wässern gibt es 2 Möglichkeiten, die beide gut funktionieren: Man kann vorher wässern oder während des Biegens. Beim vorher wässern legt man den Bereich der Leiste, der gebogen werden soll, etwa 10 Minuten in kaltes Wasser und biegt dann "in einem Zug".
Die andere Methode ist das Zubringen von Wasser während des Biegens mit Hilfe eines Pinsels. Man streicht dann jeweils den Teil der Leiste, den man gerade bearbeitet, immer wieder von außen mit Wasser ein. Ich selbst bevorzuge diese Methode, da ich mir einbilde, dass die Leiste durch die recht trockene Innenseite nicht so leicht abknickt. David erzielt mit dem "vorher Wässern" die besseren Ergebnisse.
Die weitere Vorgehensweise ist für beide Methoden gleich:
Begonnen haben wir mit den Leisten am Heck (zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen... Die Leisten am Bug haben sich als etwas einfacher herausgestellt). Es werden auch grundsätzlich die linke und rechte Seite gleichzeitig angebracht. Man kann dann die beiden Leisten gegenseitig abstützen und beim Verkleben mit dem Steven entstehen so keine seitlichen Zugkräfte, die diesen verbiegen oder brechen würden.
Also legt man die achteren Leisten mittig auf Spant 8 an und fixiert sie dort mit einer Klammer. Auch am Ende des Alurohres sollte noch eine Klammer angebracht werden, bevor die Leisten dann am Spant 2 mit einer Zwinge fixiert werden. Von hier nach hinten werden dann beide Seiten vorsichtig zueinander gebogen. Man muss sehr darauf achten, ganz langsam zu biegen und immer wieder Wasser zuzuführen. Ach sollte zwischen den Spanten immer wieder mit dem Finger gestützt werden, damit eine gleichmäßige Rundung entsteht und das Holz nicht an den Spanten abknickt. Am Achtersteven werden dann beide Leisten zunächst hinter dem Steven überkreuzt und mit einer Klammer fixiert. Nun kann die genaue Länge angezeichnet und die Leiste auf das erforderliche Maß gekürzt werden. Mit einer Feile wird dann noch der richtige Winkel angeschliffen, damit sie später am Steven passgenau anliegt.
Jetzt werden beide Enden mit einem langen Nagel, den man in die Helling schlägt, am Steven fixiert und die Leiste mit Hilfe eines Lötkolbens (nicht mehr als 30W und eine Spitze, die breiter ist als die Leiste) getrocknet. Durch diesen Vorgang nimmt die Leiste recht zuverlässig die momentane Form an und ein großer Teil der Spannung verschwindet. Nach dem Trocknen werden beide Leisten wieder abgenommen und die Ausschnitte in den Spanten mit Leim versehen. Auch am Steven wird Leim angebracht, dann werden die Leisten wieder eingesetzt - jetzt sind nur noch geringe Kräfte notwendig um die Form wieder herzustellen. Die fertig eingesetzten Leisten werden nun bis zum Trocknen des Leims wieder mit Klammern und Nägeln fixiert.
Während der Trocknung können schon die Leisten für den Bug vorbereitet werden. Diese stoßen am Spant 8 vor die Heckleisten und werden nach vorne mit Klammen fixiert, bevor sie an Spant 12 mit einer Zwinge fest gesichert werden. Das Biegen am Bug erfolgt genau wie bei den vorhergehenden Leisten am Heck. Man braucht jedoch den Bereich ab Spant 14 nach vorn nicht mehr wässern, da hier die Kontur gerade verläuft und nicht gebogen werden muss. Auch diese Leisten werden, wie oben beschrieben, abgelängt, fixiert und getrocknet, bevor sie mit den Spanten verleimt werden.

Nach dem Trocknen der Verklebungen können alle Klammern und Nägel entfernt werden und es ist zum ersten Mal die spätere Form des Rumpfes mit dem Deckssprung (Erhebung) im Bug- und Heckbereich erkennbar.
An dieser Stelle kam der Blick auf die Uhr, der offenbarte, wie lange diese Arbeiten gedauert haben. Daher fand der Abend an diesem Punkt sein Ende.

Vorschau Während des langsamen Biegens wird die Leiste immer wieder gut nass gemacht.
Vorschau Ist Alles ausreichend mit Klemmen und Nägeln fixiert, kann "gelötet" werden.
Vorschau Die untere Leiste ist gerade eingeleimt. An der oberen Leiste sieht man, wie stabil diese nach dem "Löten" ihre Form behält.
Vorschau Von der Seite betrachtet erkennt man jetzt das erste Mal die Decksform und damit auch die tatsächliche Höhe des Rumpfes.
Vorschau Na, passt das?
Vorschau Durch Anhalten eines Reststücks 1mm Sperrholz kann die Rundung gut überprüft werden. Hier kann man wohl von passend sprechen.
Vorschau Von vorne nach hinten immer weiterer Baufortschritt.

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