An diesem Abend wird wieder der Mast zu Hand genommen und weiter bearbeitet. Zunächst wird aus dem Plan heraus die Position der Saling angezeichnet und gebohrt. Diese wird dann aus 3mm Messingrohr passend abgelängt und in der Mitte für besseren Halt der Verklebung angeschliffen. Das so vorbereitete Teil wird nun durch die Bohrung im Mast gesteckt, genau ausgerichtet und mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt. Danach werden die Enden des Rohres auf etwa 1cm Länge im Schraubstock flachgepresst und dann von oben nach unten mit 1,5mm durchbohrt.
Als nächstes wird aus einem 2mm-Draht (bei uns ein Stück einer Anlenkstange) der Masttop-Beschlag nach Plan gebogen. Hierfür werden 2 Löcher mit 2mm von hinten in den Mast gebohrt und der Beschlag darin verklebt. Auch hier vorher anschleifen für besseren Halt.
Nun werden noch die Positionen für die Schraubösen an den jeweiligen Stellen angezeichnet und vorgebohrt. Einzig die Position für die Befestigung des Niederholers für den Großbaum musste etwas nach oben versetzt werden , da sie sonst mit dem Kajütendach kollidiert. In die vorgebohrten Löcher werden dann die Ösen eingeschraubt und ausgerichtet.
Jetzt kommt der Großbaum an die Reihe. Dieser wird aus einem 10mm Rundholz abgelängt und ebenfalls an den im Plan bezeichneten Stellen mit Schraubösen versehen. Die vordere Öse wird vorsichtig etwas aufgebogen, in die entsprechende Öse am Mast eingehängt und dann wieder zugebogen. Damit ist der Großbaum sicher am Mast befestigt.
Jetzt sollten 6 Wantenspanner angefertigt und bereitgelegt werden. Diese entstehen aus 1mm Flugzeugsperrholz. Man nimmt einen Streifen von jeweils etwa 15mm Länge und 4mm Breite. Die Ecken werden etwas rund geschliffen und in gleichmäßigem Abstand werden 3 Löcher von 1,5mm gebohrt.
Die Takelage beginnt, nachdem der Mast in die Aufnahme gesteckt wurde, mit dem Vorstag. Dieses wird an der Mastspitze befestigt und durch 2 nebeneinander liegende Löcher des ersten Wantenspanners gezogen. Dann zieht man das Seil durch den Haken am Bug und verknotet das Ende an dem dritten Loch des Spanners. Nun kann durch verschieben des Spanners auf dem Seil die Spannung eingestellt werden. Für das Achterstag wird ein Stück Seil von etwa 25cm Länge an beiden Enden mit Festen Schlaufen versehen und an den hinteren Haken an Deck eingehängt. Dann wird ein Seil am hinteren Ende des Masttop-Beschlags befestigt, durch diese Schlaufe gezogen und mit einem Wantenspanner befestigt. Die oberen Wanten werden ebenfalls am oberen Ende des Mastes angeschlagen, dann durch die Bohrungen in der Saling gezogen und mit Spannern an den vorderen Haken an Deck befestigt. Die unteren Wanten werden genauso von der Mitte der Saling zu den hinteren Haken an Deck geführt und befestigt.
Damit ist das sog. "stehende Gut" für das Sloop-Rigg bereits fertig gestellt und man kann den völlig veränderten Anblick des Bootes genießen, bis in der nächsten Woche mit den Segeln begonnen wird.
Durch die Takelage wirkt der Mast auch nicht mehr so verloren und auch von der Größe her angemessen. | |
Hier gut zu erkennen die Verspannung zur Saling und auch die Seilspanner lassen sich erahnen. |
Auch bei den anderen Modellen hat sich einiges getan. So ist ein weiterer Rumpf nun mit der 4. Planke verschlossen und wartet nun darauf, einen Kiel zubekommen, der bereits ausgesägt wurde.
Auch das zweite Boot hat heute sein Servobrett und das Deck erhalten. Hier geht es also in großen Schritten in Richtung Aufbau. Die Erlebnisse und die Resonanz, die wir beim Schaufahren in Emsdetten auf die ausgestellten Dulcibellas erhalten haben, scheinen einige Leute wieder beflügelt zu haben. Dort hatten wir zu manchen Zeiten fast eine Schlange von Leuten, die sich über die Modelle informieren wollten, am Stand stehen.