8. Bastelabend

Letzte Woche haben wir die Form der Seitenplanken mittels einer (oder 2) Abwicklung(en) ermittelt... heute sollen daraus Planken entstehen und angebracht werden.
Die Planken werden aus 1mm Flugzeugsperrholz angefertigt. Dieses Material haben wir deshalb gewählt, weil es leicht zu bearbeiten ist und trotzdem eine sehr hohe Eigenstabilität hat. Die Abwicklung vom letzten Mal wird also so auf das Sperrholz gelegt, dass die Holzfasern später senkrecht zum Schiff laufen - In der anderen Richtung lässt sich das Sperrholz nämlich nur sehr schlecht um Bug und Heck biegen. Sinnvoll ist auch, sich für die Unterkante eine maschinengeschnittene Kante auszusuchen, man hat dann am Stoß zum Viertelstab "automatisch" eine perfekte Passung. Die Abwicklung wird nun fixiert und mit einem Bleistift werden die Umrisse übertragen. Die so aufgezeichnete Form wird entlang der Linie ausgeschnitten. Hervorragende Ergebnisse haben wir dabei mit einer einfachen, aber scharfen, Haushaltsschere gemacht. Wenn man keine Sperrholzplatte mit ausreichender Länge finden konnte, dann kann mittschiffs auf einem Spant (!) ein Stoß vorgesehen werden und man beplankt von dort aus Bug und Heck separat.
Zum Verkleben der Platten sollte Holzleim mit ausreichender Offenzeit gewählt werden, also kein Express-Leim. So schnell, wie der abbindet, ist die Planke bestimmt nicht drauf. Ansonsten bestehen 2 generelle Möglichkeiten, die Planken anzubringen:
Die erste Möglichkeit ist das Fixieren mittels Leistennadeln bis zur Trocknung. Hierbei wird die Planke "in einem Zug" angebracht und direkt alle Spanten und Stringer mit Leim eingestrichen. Die Leistennadeln (0,9x30mm o.ä.) werden dann in jedem Spant leicht schräg zueinander (damit die Planke nicht an ihnen hochrutschen kann) eingeschlagen.
Die andere Möglichkeit ist das Fixieren mit Klammern, was durch das völlig gerade Mittelschiff in diesem Fall auch prima funktioniert. Bei dieser Version verklebt man erst den mittleren Teil von Spant 3.5 bis 12 und lässt diesen antrocknen. Danach werden nacheinander Bug und Heck mit Leim versehen und die Planke vorsichtig angedrückt und mit Klammern gesichert.
Bei beiden Versionen empfiehlt sich das zusätzliche Anbringen eines Stringers von 4x4mm zwischen Spant 11 und 12, da sich sonst durch die scharfe Biegung vor Spant 12 die Planke hier nach außen wölben würde. Wichtig ist, dass die Seitenplanke mit dem Stringer verklebt wird und mit einer Klammer gesichert wird beim Biegen.
Beim Anlegen empfiehlt sich auf jeden Fall, mit dem Mittelteil zu beginnen. Als Bezugspunkt dient dabei der Knick zum Achterschiff. Dieser wird genau am Ende des Viertelstabes angelegt. Die Unterkante der Planke verläuft dann bündig am Viertelstab. Dadurch und durch die Strichbreite erreicht man an der Deckskante einen leichten Überstand, der später bündig mit dem Deck abschließt.
An Bug und Heck wird erst eine Seite angebracht und nach dem Trocknen passend abgelängt. Die zweite Seite wird dann überlappend verleimt und dann bündig an der ersten Planke abgeschnitten. Dadurch vermeidet man die Bildung von Spalten, die man später verspachteln muss und erreicht eine saubere Spitze.
Zum Schluss wird noch der Übergang zum Viertelstab sauber verschliffen und nun darf das schon deutlich erkennbare Schiff bis zur nächsten Woche trocknen.

Vorschau Hier die Variante mit den Leistennadeln. Am Heck hilft eine Zwinge zum Anpressen an das Kielteil.
Vorschau Der Bug ohne Klammern. Der Nagel in der Helling drückt die Planke an den Kiel.
Vorschau Hinten Stachelschwein, vorne glatt...
Vorschau Ein sauberer Plankenstoß am Heck, der hinterher nur sehr wenig Spachtelarbeit erfordert.

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